Eine Weihnachtskurzgeschichte über Thure Sander und Saskia Berg aus der Serie „Küstenwache“

 

 

Gewidmet für Manou Lubowski

  Hauptpersonen:

  Thure Sander

  Saskia Berg

  Lara-Valentina – Tochter von Thure und      Saskia


 

Eine schöne Bescherung 

 

„Schatz, hast du schon die Liste fertig?“ Tönte es aus der Küche, während Saskia im Wohnzimmer den Baum schmückte. Es war kurz vor Heiligabend, zehn Tage um genau zu sagen. Thure hatte Urlaub bekommen und nahm sich vor, dieses mal bis Heiligabend mit allen Vorbereitungen fertig zu werden. Zumal sie auch bald zu dritt sein werden. Denn Saskia war schwanger. Im achten Monat. Lange hatten sie es versucht ein Kind zu bekommen, aber es hatte nie geklappt. Doch vor acht Monaten klappte es endlich. Thure und Saskia waren überglücklich, als sie es erfuhren. „Ja ist fertig. Hab ich gestern noch schnell fertig geschrieben.“ Antwortete Saskia und schmückte den Baum weiter. Nachdem Thure in der Küche fertig war, kam er ihr zu Hilfe. „Du sollst doch nicht auf die Leiter steigen“ sagte er zu ihr, holte sie runter und streichelte ihren Bauch. „Schatz, ich pass schon auf mich auf und außerdem muss der Baum fertig werden, das waren deine Worte.“ Sagte Saskia zu ihm und er musste lächeln. „Ja das stimmt, aber das kann ich doch machen. Wozu hast du mich? Und außerdem, denk dran was der Arzt gesagt hatte. Du musst…“ „Ja, ja ich weiß, ich soll mich schonen“ fiel sie ihm ins Wort. „Doch immer nur auf der Couch liegen und schonen kann ich nicht.“ Er sah sie ernst an. „Ok, ich geb mich geschlagen. Gegen dich habe ich eh keine Chance.“ Sagte sie zu ihm und setzte sich auf die Couch. „Brav“ antwortete er und schmückte den Baum weiter. Lange hielt es Saskia aber nicht auf der Couch aus und stand auf. „Kann ich dir nicht doch etwas helfen?“ Fragte sie. Thure schüttelte mit dem Kopf „Nein, nein, ich bin eh so gut wie fertig.“ „Aua“ „Was ist los?“ Fragte Thure sie und schaute sie besorgt an, während Saskia eine Hand auf ihrem Bauch hielt. „Keine Sorge, alles ok. Die kleine hat nur etwas arg gestrampelt, oder besser gesagt geboxt.“ Sie setzte sich freiwillig wieder auf die Couch, während Thure sie immer noch besorgt ansah. „Es ist wirklich alles ok, Schatz“ sagte sie zu ihm. „Der kleinen wird es wohl nur langsam zu eng hier dran.“ Sie streichelte sich über den Bauch und lächelte Thure an. „Na lange ist es ja nicht mehr und dann sind wir eine kleine Familie. Du, ich und unsere kleine Prinzessin. Wobei, bist du sicher dass es ein Mädchen wird? So wie sie rum boxt, könnte es auch ein Junge sein.“ Saskia konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen und gab Thure einen zärtlichen Kuss. „Schatz, du warst doch selbst dabei als das Geschlecht festgestellt wurde“ gab sie ihm zu verstehen und zwinkerte ihm zu. „Gibs zu, du hättest viel lieber einen Sohn was?“ Scherzte sie. „Nein, nein, ich freu mich auf unsere Tochter, ehrlich.“ Saskia lächelte „Schatz, das war ein Scherz. Ich weiß doch das du dich freust.“  Er nahm sie liebevoll in den Arm und hielt sie einfach nur fest.

 

Die nächsten zwei, drei Tage verliefen relativ ruhig. Auch was die Schwangerschaft anging. Die kleine boxte und trampelte zwar wie ein Weltmeister, aber sie machte keine Anstalten heraus kommen zu wollen. „Sag mal Thure, wie wollen wir unsere Maus eigentlich nennen? Denn so langsam sollten wir uns mal einen Namen ausdenken.“ Er sah sie an und überlegte „Hmm… Lass mich mal überlegen. Wie wäre es mit Lara oder Mia?“ Saskia sah ihn an „Ja das sind schöne Namen, aber wie findest du denn Valentina?“ Thure fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Hmm…“ „Na ok, wir müssen das ja nicht sofort entscheiden“ sagte sie ihm und schenkte ihm dabei ein Lächeln. Doch er war nicht nur am überlegen welchen Namen er seiner Tochter geben sollte, sondern auch, wie er seine Weihnachtsüberraschung für Saskia am besten planen konnte. Immerhin war ja nicht mehr viel Zeit und für das was er vor hatte, musste alles stimmen.  „Fünf Tage hab ich also noch.“ Murmelte er leise vor sich hin. „Fünf Tage hast du noch? Für was?“ Fragte Saskia, die das mit bekommen hatte.  Thure  war noch immer in Gedanken als sie ihn daraus holte „Hallo? Wo bist du denn gerade?“  „Hmm…?  Achso, nein ich war gerade in Gedanken, sorry. „ Erklärte er ihr. Sie sah ihn an und fragte nicht weiter nach. Fünf Tage waren zwar nicht gerade lang, aber für Thure war es kein Problem, dies zu schaffen. Ganz im Gegenteil. Zwei Tage vor Weihnachten, hatte er alles für seinen Antrag fertig.  >>So jetzt kann Weihnachten kommen<< dachte er sich, während er den Verlobungsring in die Ringschatulle legte und diese gut versteckte.

 

Auch die weiteren 2 Tage vergingen schnell. Thure und Saskia lagen noch am frühen Morgen zusammen im Bett, als Saskia sich plötzlich vor Schmerzen krümmte. „Thure? Ich glaube es ist soweit“ gab sie ihm zu verstehen und hielt ihren Bauch vor Schmerzen fest. Thure sprang vom Bett auf, rief den Notarzt und zog sich in Windeseile an. Als der Notarzt eintraf wurde Saskia sofort ins Krankenhaus gebracht, wo man sie erst einmal untersuchte. Die Wehen kamen mittlerweile in regelmäßigen Abständen. Thure wich Saskia nicht von der Seite und stand ihr so gut es ging bei. „Schatz, alles wird gut“ versuchte er sie zu beruhigen. „Es ist doch noch viel zu früh“ sagte sie. „Schhhht… das ist nicht schlimm, es sind nur 4 Wochen und das ist normal“ versuchte er sie weiter zu beruhigen. Bis zum Spätnachmittag lag sie in den Wehen, bis sie endlich eine gesunde Tochter zur Welt brachte. 3,5 Kilo schwer und 50 cm groß. „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine gesunde Tochter.“ Sagte die Ärztin zu ihr und legte die kleine auf ihre Brust. „Wie soll ihre Tochter denn heißen?“ Fragte sie Sie. Saskia und Thure sahen sich an und sagten beide „Lara-Valentina“. „Lara-Valentina also“ wiederholte die Ärztin den Namen mit einem grinsen im Gesicht. „Ein schöner Name.“ Dann zog sie sich zurück und ließ die frischgebackenen Eltern mit ihrer Tochter allein. „Haben wir nicht eine süße Tochter?“ Fragte sie Thure mit einem Lächeln im Gesicht und er nickte. „Ja das haben wir, eine sehr süße sogar und ein Christkind dazu.“ Gab er ihr zu verstehen, beugte sich zu ihr und gab ihr und seiner Tochter einen Kuss. Doch auch wenn Heiligabend war, eine Nacht musste Saskia im Krankenhaus verbringen, bevor sie zusammen mit ihrer Tochter dieses verlassen konnte. Zuhause angekommen legte sie die kleine erst einmal ins Bettchen und machte sich einen Kaffee. Thure war nicht zuhause denn er hatte noch etwas zu besorgen bevor er ihr, mit einem Tag Verspätung, seinen Antrag machen konnte.  Als er  ein paar Stunden später  wieder nach Hause kam, hatte sich Saskia etwas hingelegt. >>Eine gute Gelegenheit alles vorzubereiten<< dachte er sich und machte sich an die Arbeit. Als er fertig war, ging er ins Schlafzimmer um sie zu wecken. Er setzte sich neben sie aufs Bett, streichelte ihr übers Gesicht und gab ihr einen Kuss. „Hey Schatz“ flüsterte er, während sie langsam wach wurde. „Thure“ sagte sie etwas verschlafen. „Da bist du ja wieder.“ Er nickte mit dem Kopf. „Ich habe eine Überraschung für dich, kommst du mal mit?“ Er führte sie ins Wohnzimmer, wo sie ihren Augen kaum glauben konnte, was sie zu sehen bekam. Vor ihr auf dem Boden standen lauter Teelichter in Form eines Herzens und ringsherum lagen Rosenblätter.  „Thure, was…“  „Schht…“ unterbrach er sie und legte einen Finger auf ihren Mund. Dann stellte er sich in das Herz und ging auf die Knie „Mein Schatz, jetzt kennen wir uns schon viele Jahre und ein Leben ohne dich und unsere Tochter kann und möchte ich mir nicht mehr vorstellen. Wenn du nicht bei mir bist, dann merke ich, dass etwas fehlt. Du bist für mich die Sonne, die mein Herz erwärmt. Mein Leben lang möchte ich dich auf Händen tragen und euch beschützen. Es soll euch an meiner Seite immer gut gehen und an nichts fehlen und so frage ich dich: Liebste Saskia, möchtest du meine Frau werden?“ Saskia liefen Tränen übers Gesicht als sie Thures Antrag hörte. Sowas schönes hatte sie im Leben noch nicht bekommen. Leise sagte sie “Ja“ und viel ihm um den Hals. Dann steckte er ihr den Verlobungsring an den Finger und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Nachdem sie sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte, feierten sie noch besinnlich Weihnachten und überlegten schon einmal wann sie Heiraten wollten. Die Entscheidung fiel den beiden nicht schwer, denn sie hatten die gleiche Idee. Hochzeit und Taufe an einem Tag.

 

Im Sommer am darauffolgenden Jahr war es dann soweit. Lara-Valentina wurde getauft und Thure und Saskia gaben sich das Ja Wort. Alle Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und die ganze Familie waren zu dem Fest gekommen und gratulierten den beiden noch mal von ganzen Herzen. Die beiden waren so glücklich wie sie es noch nie zuvor waren. „Nun sind wir Mann und Frau und eine richtige kleine Familie und wer weiß, vielleicht bekommt Lara-Valentina ja irgendwann noch ein Geschwisterchen.“ Sagte Thure zu Saskia. „Ja wer weiß“ gab sie ihm als Antwort zurück.  Bis in den Abend hinein wurde noch kräftig gefeiert und gratuliert, bis schließlich der letzte Gast nach Hause ging und auch Thure und Saskia gingen erschöpft aber glücklich nach Hause. Zuhause angekommen, trug er seine Braut erst einmal über die Türschwelle, bevor sie erst Lara-Valentina ins Bett brachten und dann schließlich sie selbst müde ins Bett fielen.

 

 

ENDE

 

Geschrieben von Sandra Starke