Schauspieler Manou Lubowski - ein Porträt

Der Münchener ist einer der meistbeschäftigten Darsteller im ZDF

Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Schauspielern, deren Gesicht bekannter ist, als der Name dazu. Manou Lubowski: Einstieg bei "Forsthaus Falkenau" ab Staffel 22.

Manou Lubowski gehört seit 1992 fest zur deutschen Fernsehlandschaft. Meistens ist er in Serien zu sehen, die das ZDF um 19:25 Uhr ausstrahlt. Auf diesen Sendeplatz (Slot) scheint der charmante Typ abonniert zu sein. Bildschirmpremiere feierte der junge Münchner dagegen um 20:15 Uhr in einer Episode der unvergessenen Serie "Derrick“. Seitdem geht es mit seiner Karriere stetig bergauf. Doch der ganz große Durchbruch fehlt noch: Eine Titelrolle.

 

Der Werdegang von Manou Lubwoski - von "Derrick" zur "Küstenwache"

Lubowski steht seit 1992 beinahe ununterbrochen vor der Kamera. Ob in Episoden der "Weißblauen Geschichten" (ZDF), in Verfilmungen der Reihe "Rosamunde Pilcher", in Folgen der Reihen "First Love" oder "Soko" – wenn ein charmanter, gutaussehender Charmeur südländischen Typs gefragt ist, fällt die Wahl oft auf den dunkelhaarigen Schauspieler. Durchgehende Nebenrollen hat Lubowski in den Erfolgsserien "Samt & Seide" (19:25 Uhr, donnerstags) sowie "Alle meine Töchter" bekleidet. Seit 2001 bis heute taucht er immer wieder als Kapitän Thure Sander in der Serie "Küstenwache" auf, die ebenfalls stets um 19:25 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. In "Eine Hochzeit und (k)ein Todesfall" (ProSieben) oder "Der Pfundskerl" (SAT.1) stellte er sich einem breiten Filmpublikum im Fernsehen vor.

 

Lubowskis Ausflüge ins Kino

 

1996 gelang Manou Lubowski der Eintritt in die Kinowelt: Rainer Matsutani führte Regie bei "Nur über meine Leiche" und im gleichen Jahr lernte Lubowski bei "Feuervogel" (Regie: V. Vorlicek) seine spätere Lebensabschnittsgefährtin Tina Ruland kennen. In 2010 bekleidete Lubowski eine Gastrolle im Vampirfilm "Wir sind die Nacht" von Regisseur Dennis Gansel.

 

"Das Jesus Video" war beruflich wie auch privat ein Glücksfall für Lubowski

2002 wirkte Manou Lubowski in einer der bemerkenswertesten Produktionen des Senders ProSieben und des genialen Produzenten Christian Becker mit: "Das Jesus Video" war eine für die internationale Vermarktung angelegte Fernsehproduktion auf Kinoniveau. Sebastian Niemann inszenierte den Zweiteiler nach einer Buchvorlage von Andreas Eschbach über Zeitreisen und ein Video von Jesus Christus. Der spannende und actionreiche Film ist bis heute die erfolgreichste ProSieben-Eigenproduktion. Die drei Hauptrollen wurden von Matthias Koeberlin, Naike Rivelli und eben Manou Lubowski verkörpert. Lubowski und Rivelli wurden im Anschluß an die Dreharbeiten ein Paar und haben geheiratet. 2009 wurden sie wieder geschieden.

 

Die Zeit danach - Comedy und Seriendauergast

In der Reihe "Die ProSieben Märchenstunde" bewies Lubowski komödiantisches Talent. Die Geschichte frei nach "Der Zwerg Nase" zeigt einen Manou Lubowski, der durch Komik und gestenreiches Spiel die Zuschauer zum Lachen brachte. Als Physiotherapeut Nicolas Brenner kehrte Manou Lubowski 2005 wieder in die Serienlandschaft zurück: In dieser Rolle war er in "Der Landarzt" noch bis 2008 zu sehen. Wieder um 19:25 Uhr. Auch privat lief es gut: Lubowki ist Vater einer Tochter.

 

"Der Landarzt" - hätte Manou Lubowski die Rolle besser ausgefüllt als Wayne Carpendale?

Manou Lubowski hat in annährend 50 Produktionen mitgewirkt. Er vereint eine charismatische Ausstrahlung und ein umfangreiches, schauspielerisches Können mit einer Menge Erfahrung und sportlicher Fitneß. Was Manou Lubowski zum endgültigen Durchbruch fehlt, ist eine Titelrolle im deutschen Fernsehen. Als das ZDF über die Neubesetzung der Hauptrolle zu "Der Landarzt" nachdachte, wäre der Sender vielleicht besser beraten gewesen, den bereits eingeführten Nicolas Brenner zum Titelhelden in Kappeln zu machen.

 

Ob der eher schmächtige und von Fachleuten als schauspielerisch eher weniger facettenreich eingestufte Wayne Carpendale die bessere Wahl war und diesem die Fußstapfen seines Vorgängers Walter Plathe nicht zu groß sind, wird sich zeigen. Die Tatsache, daß der Wechsel von Christian Wolff auf Hardy Krüger jr. bei "Forsthaus Falkenau" funktioniert hat, ist auf Hardy Krügers Alter und damit Glaubwürdigkeit in der Rolle des Försters zurückzuführen. Krüger ist auch der weitaus qualifiziertere und erfahrenere Schauspieler, als Carpendale. Ebenso, wie Manou Lubowski. Dass Wayne Carpendale die Glaubwürdigkeit hat, die Figur eines neuen Landarztes vom Format eines Walter Plathe auszufüllen, daran zweifelt der Autor dieses Artikels auch angesichts der guten Quoten von "Der Landarzt".

 

Chance für die Zukunft?

Titelrollen in Serien und Reihen bringen einem Schauspieler in Deutschland letztlich erst die Popularität, um sich beim Publikum und im Markt langfristig durchzusetzen. Manou Lubowski hat die Klasse, die Ausbildung und die Erfahrung, den Anforderungen einer solchen Rolle zu entsprechen. Somit liegt es nun an seinem Management, der Agentur Actors Connection, Hamburg, Manou Lubowski eine Titelrolle zu verschaffen, die dessen Status gerecht wird. Aber vielleicht ist diese ja schon in Sicht, denn für den Rechteinhaber zur Neuauflage der früheren Fernseherfolgsserie Percy Stuart ist Lubowski für die Besetzung des Percy Stuart jr. die Wunschbesetzung. Das Projekt scheiterte jedoch am Produzenten, der dem ZDF vorschlug, eine ganze Serie daraus zu machen und sich damit der Vereinbarung mit dem Rechteinhaber, nur die Umsetzung eines oder zweier Movies im Jahr anzustreben widersetzte. Für 2012 kommt die Neuauflage von "Percy Stuart" als E-Book.

 

Erfahrung im Krimifach der großen Leinwand

Das Genre des Detektiv- und Agentenfilms jedenfalls ist Lubowski mittels seines Mitwirkens in "Jerry Cotton" vertraut. Was ihn nicht davon abhält, in der seit dem 26. April 2010 am Ammersee produzierten, 22. Staffel der Erfolgsserie "Forsthaus Falkenau" den Bürgermeister zu verkörpern. Und auch in 2011 sein Engagement in "Küstenwache" fortzusetzen. Womit er wieder auf seinem scheinbar angestammten Sendeplatz um 19:25 Uhr zu sehen ist.

 

 

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