AEZ-Unterhaltung

 

Von Klößchen zu James Bond?

 

Seit 1981 gibt Manou Lubowski Klößchen aus dem Kult-Hörspiel TKKG seine Stimme. Das Gesicht des 42-Jährigen kennen wir hingegen aus den TV-Serien wie Forsthaus Falkenau oder Küstenwache. Über seine vielseitige Karriere sprachen wir mit ihm im AEZ.

 

Center-Magazin: Vor knapp einer Stunde landete dein Flieger aus München in Hamburg. Was steht für dich hier an?

 

Manou Lubowski: Zunächst geht es für mich noch etwas weiter in den Norden hoch. In Neustadt an der Ostsee stehe ich für eine neue Folge der ZDF-Serie Küstenwache als Kapitän Thure Sander vor der Kamera. Danach fahre ich wieder direkt nach Hamburg für eine Buchbesprechung für weitereFolgen des Hörspiels TKKG.

 

Seitdem du 12 Jahre alt bis, sprichst du Klößchen aus TKKG. Wie kam es dazu?

 

Mein Vater war Regisseur, meine Mutter Schaupielerin. So bin ich in die Branche schon im Kleinkindalter „hineingerutscht“. Mit drei Jahren hatte ich bereits meinen ersten Dreh gemeinsam mit meiner Schwester Scarlett. Allerdings befolgten wir damals nicht die Anweisungen und flogen bei der Produktion raus. Auch wenn das nicht der beste Anfang war, folgten weitere Aufträge und mit 5 Jahren meine erste Synchronsprecherrolle. Anfang der 80er-Jahre kam dann die Anfrage, Klößchen alias Willi Sauerlich in TKKG zu sprechen.

 

Wolltest du nicht lieber dem coolen Tarzan deine Stimme leihen?

 

Natürlich, als kleiner Junge will man immer der Coole sein. Aber meine Stimme passte besser zu Klößchen.

 

Du bist also familiär „vorbelastet“, was dein Business anbelangt. Hattest du nie einen anderen Berufswunsch?

 

Als kleiner Junge träumte ich davon, Astronaut oder Geheimagent zu werden. Später interessierte ich mich noch für Psychologie. Aber letztendlich bin ich sehr glücklich mit dem, was ich jetzt arbeite.

 

Gibt es eine Traumrolle, der du deine Stimme mal gerne geben würdest oder die du spielen möchtest?

 

Eine Traumfigur, der ich meine Stimme geben möchte, gibt es nicht, denn diese Rollen möchte ich als Schauspieler darstellen. James Bond wäre diesbezüglich natürlich toll.

 

Deine Leidenschaft gehört also mehr der Schauspielerei als dem Synchronsprechen?

 

Wenn man eine Figur selber spielt, hat man viel mehr Möglichkeiten sie zu kreieren. Beim Synchronsprechen muss man sich der Figur mehr oder weniger unterwerfen. Die Stimme muss vom emotionalen Klang zum Gesichtsausdruck passen. Eine Ausnahmen sind Animationsfilme wie Cars Toon und Cars 2, in denen ich mitwirkte. Dort leben die Figuren allein von der Stimme.

 

Was gefällt dir an deiner momentanen Rolle des Thure Sanders besonders?

 

Thure Sander ist Kapitän, ein sportlicher Typ in Uniform und mit Knarre. Das gefällt einem Mann natürlich. In der Rolle kann ich meinen Spieltrieb ausleben. Das einzige Problem, das ich beim Dreh auf dem Meer oft habe, ist meine Seekrankheit. Aber mit Reisekaugummis bekomme ich die gut in den Griff.

 

Du spielst noch in vielen weiteren Produktionen mit wie Forsthaus Falkenau oder im demnächst erscheinenden Kinofilm „Schutzengel“ von Til Schweiger. Du bist also viel unterwegs. Stört das deine Familie?

 

Ich bin Vater einer 5-jährigen Tochter, die bei mir lebt und der ich gerecht werden möchte. Es ist nicht leicht, alles unter einen Hut zu bekommen, aber wir schaffen das ganz gut. Zudem bin ich ein Mensch, der das Reisen braucht. Bin ich länger an einem Ort, werde ich nervös.

 

Und was ist dein Eindruck vom AEZ?

 

Hier hat man alles so zentriert hast unter einem Dach. Perfekt für einen zielorientierten Einkäufer wie mich.

 

 

Interview führte Christiane Kaufholt

 

 

 

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